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5.4. Obwohl du, Gottes Volk noch bangst - Der Zweite Jesaja (GHS 33)

Das Lied zur Botschaft des Exilspropheten Zweiter Jesaja (Jes 40 bis 55) geht in den so genannten Liedern vom Gottesknecht den „vier Stadien auf dem Lebensweg des Wortes“ (Rosenstock-Huessy) nach: du, ich, wir, er/sie


1. Obwohl du, Gottes Volk, noch bangst,

verlassen bist in Not und Angst, 54,7

von Feinden aufgerieben,

verzage nicht, du Gottesstadt, 54,11ff

weil Er sich deine Zukunft hat

in seine Hand geschrieben. 49,16f; (44,5)

Der Ew'ge gibt dein Recht nicht preis 40,27 (54,9f)

und wird dich, wenn du still und leis

erwarten kannst, bald trösten, 40,1

schafft neue Kraft dir wunderbar, 40,29ff

bist du geblieben treu und wahr

in der Geduld, am ehsten. (Jes 30,15)


2.

Die Blume welkt, das Gras verdorrt, 40,8

doch ewig gilt dir Gottes Wort:

„Ich bin's! Bei deinem Namen 43,1f; 45,4f

rief ich dich schon von Anfang an, 41,4

bereite durch die Flut dir Bahn

und in den Feuerflammen.“

Weil Seine Hand den Stab nicht bricht, 42,3

der schon geknickt ist, sage nicht,

du arbeitest vergebens. 49,4;

Hat sie sich doch um dich gemüht, 43,22-25; 53,11

und ihre Liebe ist's, die glüht

im Funken deines Lebens. 42,3


3. Ihr fernen Küsten, hört ihr mich, 49,1ff

du Sonn und Erde, schwesterlich,

und all ihr nahen Dinge!

Hört ihr das Lied, euch abgelauscht, 51,16

das durch die ganze Schöpfung rauscht

und das ich dankbar singe?

Als Pfeil verbarg des Schöpfers Hand 49,2

mich bei sich, dass ich ausgesandt

nun ihren Namen nenne.

Freiwillig weich ich nicht dem Sturm, 50,4-6

bis ich am Ziel im Babelturm (50,11)

als Friedenszeichen brenne. (48,18.22) 54,10


4. Wir alle haben sie geschaut, 55,3

doch wer hat Gottes Hand vertraut 53,1.10

und ihrer wahren Kunde?

Durchbohrt sie nicht des Todes Pfeil?

Doch sieh, zu unser aller Heil 53,5

trägt sie die schwere Wunde

und das mit Blut geschriebne Bild, (49,16)

vor dem man scheu den Blick verhüllt: 53,3

unschuldig ist da keiner! 53,5f

Weil sie so für uns alle litt,

o Mensch, gedulde du dich mit,

sei selbst auch unser einer!


Melodie: Matthäus Greiter, Straßburg 1525, bei EG 76 O Mensch, bewein dein Sünde; ebenso: EG 90 Ich grüße dich; EG 127 Jauchz, Erd und Himmel

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