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10.2. Ach brächte Gott das Recht zustand - Barmherziger Samariter

(GHS 62; und Fingerzeige 7.3., Seite 341ff: Das Fingerspitzengefühl des barmherzigen Samariters, eine Liedpredigt zu Lk 10,30-37).

Fünf Gebetswünsche, Optative, entlang den Leitworten, nach der Art: Gäb‘ es Gott, dass es das gäbe!


1.

Ach brächte Gott das Recht zustand

und könnte sich bedienen

der Menschenworte, unsrer Hand

und unserer Maschinen!

Auf Erden würde jeder satt

und müsste nichts entwenden

fremden Händen,

und was er reichlich hat,

nicht leichtsinnig verschwenden.

2.

Dass er das starre Vorurteil

aus unsern Herzen risse,

gäb’ uns an seiner Wahrheit teil,

auch wenn wir nicht viel wissen!

Die Hand sieht die Person nicht an

und hat die blut’gen Wunden

schon verbunden,

den leibvergessnen Wahn

entschlossen überwunden.

3.

Wir fühlten in der dunklen Wand

des Schicksals helle Lücken,

ertasteten mit freier Hand

willkommne Augenblicke,

und ließen die Gelegenheit

nicht leer vorüberziehen,

uns zu mühen,

wo Elend nach uns schreit:

Sie ist uns nur geliehen.

4.

Ach gäb’ uns Jesus seinen Geist

und Samariterhände,

dass Wunden, die man grausam reißt,

barmherzge Nächste fänden,

die vor dem Hass, der sie bedroht,

sich gar nicht lassen grauen,

fest vertrauen,

zu Menschen in der Not

des Friedens Brücken bauen.

5.

Dass die geschundne Kreatur

noch Hoffnung schöpfen könnte,

sie nicht der Menschenhände Spur

von ihrem Ursprung trennte

statt mütterlich und väterlich

zu hüten und zu führen,

wach zu spüren,

wie Tod und Leben sich

ausschließen und berühren.


Melodie: Wittenberg 1529, zu: Ich ruf zu Dir, EG 343, Johann Agricola (?) um 1526/27

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