10.2. Ach brächte Gott das Recht zustand - Barmherziger Samariter
- gteichgraeber
- 14. Juni 2023
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(GHS 62; und Fingerzeige 7.3., Seite 341ff: Das Fingerspitzengefühl des barmherzigen Samariters, eine Liedpredigt zu Lk 10,30-37).
Fünf Gebetswünsche, Optative, entlang den Leitworten, nach der Art: Gäb‘ es Gott, dass es das gäbe!
1.
Ach brächte Gott das Recht zustand
und könnte sich bedienen
der Menschenworte, unsrer Hand
und unserer Maschinen!
Auf Erden würde jeder satt
und müsste nichts entwenden
fremden Händen,
und was er reichlich hat,
nicht leichtsinnig verschwenden.
2.
Dass er das starre Vorurteil
aus unsern Herzen risse,
gäb’ uns an seiner Wahrheit teil,
auch wenn wir nicht viel wissen!
Die Hand sieht die Person nicht an
und hat die blut’gen Wunden
schon verbunden,
den leibvergessnen Wahn
entschlossen überwunden.
3.
Wir fühlten in der dunklen Wand
des Schicksals helle Lücken,
ertasteten mit freier Hand
willkommne Augenblicke,
und ließen die Gelegenheit
nicht leer vorüberziehen,
uns zu mühen,
wo Elend nach uns schreit:
Sie ist uns nur geliehen.
4.
Ach gäb’ uns Jesus seinen Geist
und Samariterhände,
dass Wunden, die man grausam reißt,
barmherzge Nächste fänden,
die vor dem Hass, der sie bedroht,
sich gar nicht lassen grauen,
fest vertrauen,
zu Menschen in der Not
des Friedens Brücken bauen.
5.
Dass die geschundne Kreatur
noch Hoffnung schöpfen könnte,
sie nicht der Menschenhände Spur
von ihrem Ursprung trennte
statt mütterlich und väterlich
zu hüten und zu führen,
wach zu spüren,
wie Tod und Leben sich
ausschließen und berühren.
Melodie: Wittenberg 1529, zu: Ich ruf zu Dir, EG 343, Johann Agricola (?) um 1526/27

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