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10.5. Wo bist du, Sonne… ? Die Ostergeschichten (GHS 65)

Aktualisiert: 29. März

In der Ostergeschichten Lukas 24 bewegen zwei unterschiedliche Fragen die Frauen und die Männer: Wo ist er? Wer bist du?

Es sind die Fragen, die in der Frühgeschichte jedes Menschenlebens wurzeln: Wo bist du, Mutter? Wer bist du, Vater?

Die beiden Männer sprechen auf dem Weg nach Emmaus aus, dass Jesus ihre Hoffnung, er würde Israel vom Joch der römischen Besatzung erlösen, enttäuscht hat (Lk 24,21). Da fällt auf, dass die Bitte Erlöse uns von dem Bösen! in der Fassung des Vaterunsergebets bei Lukas fehlt (Lk 11,4). Es endet dem Sinn nach: Lass uns nicht der Versuchung unterliegen!, ergänze: - zum Schwert zu greifen und die damalige Supermacht zum Krieg herauszufordern P.Lapide). Diese Bitte akzentuiert offenbar das Lukanische Geschichtswerk (GHS S. 324ff).


1.

„Wo bist du, Sonne,

Freude und Wonne,

unseres Lebens?

Nun ist vergebens

Jesus gekommen und sinnlos zerstört!“

Trauer und Sorgen

am frühesten Morgen

treiben die Frauen,

im Grab ihn zu schauen.

Da liegt der Stein auf die Seite gekehrt.

2.

„Sucht nicht bei Toten“,

sprechen die Boten,

„frei von den Banden

ist er erstanden,

glaubt seinen Worten und fürchtet euch nicht!“

Beim Morgengrauen

sie fassen Vertrauen,

durch Furcht und Zittern

aufleuchtet den Müttern

wieder der Liebe ersehntes Gesicht.

3.

„Wer von den Gästen

beim großen Feste

unter den andern,

seltsamer Wandrer,

bist du, dass du unsern Schmerz nicht verstehst?“ -

fragen die beiden.

„In bitterem Leiden,

in Angst und Bangen

ist untergegangen

unsere Hoffnung, dass Jesus erlöst.“

4.

„Törichte Augen,

die noch nicht taugen,

Sterne zu sehen!

Musst’ es nicht gehen,

wie es von Anfang die Schrift schon verspricht?“

Dankbare Väter,

gastfreundliche Beter,

freudig entbrennen,

am Abend erkennen,

wer es denn ist, der das Brot ihnen bricht.-

5.

Nächte und Tage

enden die Klage.

Traurigkeit wenden,

Gott, deine Hände,

in denen neu uns das Leben ersteht.

Mütter und Väter

des Glaubens und Täter

müssen nicht schweigen:

Sie dürfen bezeugen,

wie uns gemeinsam die Sonne aufgeht.


Melodie: Johann Georg Ebeling 1666 zu: Die güldne Sonne, EG 449 (Paul Gerhardt)




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