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7.1. Wer sind wir doch .. Das Vaterunsergebet Antwort auf die Zehn Worte (GHS 18)

Zu Strophe 3-4: Führe uns nicht in Versuchung, zweifellos die schwierigste Bitte im Gebet Jesu nach Matthäus 6. Eine Konkordanz zwischen Vaterunsergebet und Dekalog könnte uns zum Verständnis dieser sechsten Bitte helfen. Sie steht an der vorletzten Stelle parallel zum Wahrheitsgebot, kein falsches Zeugnis zu reden. Dieses wiederum steht symmetrisch dem Bilderverbot gegenüber, entsprechend die sechste Bitte der Vorstellung vom Vater im Himmel. Diesem Zusammenhang entsprechend ist es Versuchung, auf Gott einseitig patriarchalische Rollenbilder und Erwartungen zu projizieren. Gott ist die Liebe (1.Johannes 4,16), die schöpferische Liebe zwischen Vater und Mutter und von Mutter und Vater.


01

1. Wer sind wir doch, was haben wir

gemeinsam miteinander,

um „wir“ zu sagen und um Dir

zu nahen, Unbekannter? Apg 17,23

(7) 10

2. Je mehr wir selbst verschieden sind,

je mehr kannst Du erlösen

uns Mann und Frau und Greis und Kind

von Neid und allem Bösen!

02

3. Wir haben, Gott, kein Bild für Dich,

wenn wir Dich „Vater“ nennen,

bist Du doch auch als mütterlich

und kindlich zu erkennen.

(6) 09

4. Wir bitten Deine Treue, nicht

sich trügend zu verstellen,

führ uns und sende uns Dein Licht,

die Zukunft zu erhellen.

(1) 08

5. Du gabst uns Deinen Namen frei,

um mutig drauf zu bauen,

dass wir trotz allem immer neu

dem Sieg der Gnade trauen,

(5b) 08

6. dass wir aus ihrer Kraft uns mühn,

dem Nächsten zu verzeihen

und aus der Schulden Knechtschaft ihn

geduldig zu befreien.

(2) 04

7. Dein Reich, das Mauergrenzen sprengt,

wird Reiche überrunden,

wie Feierabend Frieden schenkt

in unsre Arbeitsstunden.

(5a) 07

8. Vergib, wo wir zu träge sind,

um mit ihm Schritt zu halten,

die Ohren taub, die Augen blind,

wir mit uns selbst zerspalten!

(3) 05

9. Doch ist Dein Wille: heil und ganz

das Menschenleben werde,

und voll von Deiner Ehre Glanz

der Himmel und die Erde,

(4) 06

10. und dass die Speise und der Trank

hält Leib und Seel’ zusammen,

so wie die Bitte und der Dank

vereinen ihre Flammen!


Die Ziffern links bedeuten: 01 bis 10 Die Zehn Worte; (1) bis (7) die sieben Vaterunser- Bitten.

Einer solchen Konkordanz folgt Pnina Navé-Levinson in: Du unser Vater,

Jüdische Gebete für Christen („Fingerzeige“ 348f und 319-321).




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