7.6. Stern und Leuchter Israels. Die zweite Tafel des Vaterunser-Gebets (GHS 53)
- gteichgraeber
- 25. Juni 2023
- 2 Min. Lesezeit
Nachdem die dritte, zweite und erste der sieben Vaterunser-Bitten die Tora, Propheten (Nebiim) und Schriften (Ketubim) akzentuiert hatten, teilen wir die zweite „Tafel“ des Gebets, die vierte bis siebente Bitte, den Hauptzeugen des Neuen Testaments zu, Paulus und den synoptischen Evangelien. Dies sind die Bitten, die aus der Not der einzelnen Menschen entspringen, an die das Evangelium sich richtet. - Dem Johannesevangelium wird die Doxologie („Denn Dein ist das Reich ...“) zugeordnet. Da ihr die Gebets-Anrede korrespondiert, steht die johanneische Strophe im Lied voran (GHS Seite 252ff. 385ff). - Die Brot-Bitte lässt sich bei Paulus mit dem sozialen Aspekt des Abendmahls (Vgl. 1Kor 12,21) und mit der Geldsammlung für die Armen in Jerusalem (Röm 15,25ff; 2Kor 9,10: Frucht der Gerechtigkeit, Lied 8.1. Str. 6) assoziieren (GHS S. 257ff). - Zu Markus: GHS S. 287ff. - Lukas: S. 324ff. - Matthäus: S. 346.
1. Johannes
Stern und Leuchter Israels,
leuchtest auch uns Heiden,
bist uns Fruchtbaum, Quell und Fels,
kannst uns so sehr leiden,
dass Dein Reich
menschengleich
wir vom Vater mitten
in der Welt erbitten.
2. Paulus
Gib uns unser täglich Brot:
Willst Du doch am Leben,
du geheimnisvoller Gott,
reichen Anteil geben,
bis wir dann
irgendwann
vom Gastmahl aufstehen,
danken, weitergehen.
3. Markus
Von dem Übel uns befrei,
dass wir, statt zu jammern,
glaubend wohnen stetig neu
in des Herzens Kammern,
und wir dies
Paradies
im Geviert der Quellen
hüten und bestellen.
4. Lukas
Führ uns in Versuchung nicht,
weil Hoffen und Harren
anders als die Zuversicht
manche hielt zum Narren.
Wer bestimmt
oder nimmt:
Eines muss dem andern
gönnen, mitzuwandern.
5. Matthäus
Und vergib uns unsre Schuld,
wie auch wir vergeben,
liebevoll und in Geduld
teilen unser Leben,
Männer, Frau’n,
voll Vertrau’n,
aneinander rühren,
warm die Treue spüren.
Melodie: geistlich Dresden 1694 (Straf mich nicht in deinem Zorn),
bei EG 387 Mache dich, mein Geist bereit (J.B.Freystein 1695).
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