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7.6. Stern und Leuchter Israels. Die zweite Tafel des Vaterunser-Gebets (GHS 53)

Nachdem die dritte, zweite und erste der sieben Vaterunser-Bitten die Tora, Propheten (Nebiim) und Schriften (Ketubim) akzentuiert hatten, teilen wir die zweite „Tafel“ des Gebets, die vierte bis siebente Bitte, den Hauptzeugen des Neuen Testaments zu, Paulus und den synoptischen Evangelien. Dies sind die Bitten, die aus der Not der einzelnen Menschen entspringen, an die das Evangelium sich richtet. - Dem Johannesevangelium wird die Doxologie („Denn Dein ist das Reich ...“) zugeordnet. Da ihr die Gebets-Anrede korrespondiert, steht die johanneische Strophe im Lied voran (GHS Seite 252ff. 385ff). - Die Brot-Bitte lässt sich bei Paulus mit dem sozialen Aspekt des Abendmahls (Vgl. 1Kor 12,21) und mit der Geldsammlung für die Armen in Jerusalem (Röm 15,25ff; 2Kor 9,10: Frucht der Gerechtigkeit, Lied 8.1. Str. 6) assoziieren (GHS S. 257ff). - Zu Markus: GHS S. 287ff. - Lukas: S. 324ff. - Matthäus: S. 346.


1. Johannes

Stern und Leuchter Israels,

leuchtest auch uns Heiden,

bist uns Fruchtbaum, Quell und Fels,

kannst uns so sehr leiden,

dass Dein Reich

menschengleich

wir vom Vater mitten

in der Welt erbitten.

2. Paulus

Gib uns unser täglich Brot:

Willst Du doch am Leben,

du geheimnisvoller Gott,

reichen Anteil geben,

bis wir dann

irgendwann

vom Gastmahl aufstehen,

danken, weitergehen.

3. Markus

Von dem Übel uns befrei,

dass wir, statt zu jammern,

glaubend wohnen stetig neu

in des Herzens Kammern,

und wir dies

Paradies

im Geviert der Quellen

hüten und bestellen.

4. Lukas

Führ uns in Versuchung nicht,

weil Hoffen und Harren

anders als die Zuversicht

manche hielt zum Narren.

Wer bestimmt

oder nimmt:

Eines muss dem andern

gönnen, mitzuwandern.

5. Matthäus

Und vergib uns unsre Schuld,

wie auch wir vergeben,

liebevoll und in Geduld

teilen unser Leben,

Männer, Frau’n,

voll Vertrau’n,

aneinander rühren,

warm die Treue spüren.


Melodie: geistlich Dresden 1694 (Straf mich nicht in deinem Zorn),

bei EG 387 Mache dich, mein Geist bereit (J.B.Freystein 1695).

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