11.3. Als Feste selbst in Bethlehem - Die Zehn Worte in Matthäus 2-7 (GHS 68)
- gteichgraeber
- 8. Juni 2023
- 2 Min. Lesezeit
Zehn siebenzeilige Strophen über die Spur des Dekalogs in Matthäus 2-7. Die Melodie ist dem Lied „Sei Lob und Ehr“ entnommen, das seine biblische Miete in 5.Mose 32,3 hat: Gebt unserm Gott allein die Ehre.
Entsprechend lotet der Text von Johann Jakob Schütz das Elterngebot theologisch aus: Mit Mutterhänden leitet er die Seinen stetig hin und her …, und Der Schöpfer selbst ... neiget die Vateraugen denen zu, die sonsten nirgends finden Ruh … (EG 326, Strophe 5 und 6).
1. Mt 2,13ff
Als Feste selbst in Bethlehem
dem Volk nicht mehr gelangen,
als dort mit Not ein Knabe dem
Tyrannen-Neid entgangen,
erschuf im Flüchtling GOTTES HAND
uns neu, ein Volk, das aus dem Land
der Knechtschaft ist gerufen.
2. Mt 3,16f
Entzweigeriss´nes Wolkenzelt,
nicht mehr von Zorn verschleiert,
Gott hat sein Bild vor aller Welt
für uns, in uns erneuert.
Die Liebe, die uns allezeit
aus der erstarrten Form befreit,
hebt leuchtend ihre Flügel.
3. Mt 4,1-11; 5,39
Als Mittel vom Versucher nur
zum eignen Zweck misshandelt,
wird Gottes Name endlich zur
Berufung umgewandelt,
die ohne Zwang an uns ergeht,
das Beispiel Christi, wo man steht,
gewaltlos zu befolgen.
4. Mt 4,12-25
Hell über finstrem Land bricht an
Glanz neuer Feiertage.
Da tritt das Reich an jedermann
heran mit Jesu Frage,
ob wir bereit, ihm nachzugehn,
ob wir mit leeren Händen stehn
vor Gott: Er wird sie füllen.
5. Mt 5,1-20
Der neue Mose lehrt sein Volk,
uns, die wir Mütter, Väter
sein sollen: Sorglos um Erfolg,
des Gotteswillens Täter,
der Erde Salz, der Sonne Licht,
mit Christus bleibt die Stadt doch nicht
verborgen auf dem Berge!
6. Mt 5,21ff; 6,2-4; 6,16-34
Die Erde das Lebendge nährt
in mütterlichen Armen.
Wie alles, was sich regt und mehrt,
so braucht auch ihr Erbarmen
alltäglich, jedem Vogel gleich.
Lasst Zorn nicht herrschen über euch,
übt brüderliches Teilen!
7. Mt 5,27-32 (7,1-11)
Der Ewge will von Anbeginn
euch, seinen Menschenpaaren,
in der Gemeinschaft vollen Sinn
des Lebens offenbaren,
wo ihr's bedauert, euer Tun
vergeben und im Frieden ruhn,
den ihr einander spendet.
8. Mt 7,12
Wie du sagt auch der andre ich,
ein Mensch wird abgewandelt,
und Gott gehört er mehr als sich.
„Die andern so behandelt,
wie ihr behandelt werden wollt!“
Wie kostbar ist dies schlichte Gold
der göttlichen Gebote!
9. Mt 7,13-27
Vor Falschheit, die sich edel tarnt,
dass sie euch nicht verführe,
nehmt euch in Acht! Ihr seid gewarnt!
Geht durch die enge Türe
und leiht dem Worte eure Hand,
sonst habt ihr euer Haus auf Sand
gebaut und sollt’s bereuen!
10. Mt 7,28-29
Matthäus, der Evangelist
erzählt’s, dass niemand neide
die Vollmacht, die gegründet ist
in Christi Hände beide,
die Hände, die - mit euch! - die Welt
aus all dem Elend, das sie quält,
gewiss erlösen wollen.
Melodie: Johann Crüger 1653, zu: Sei Lob und Ehr, EG 326 (Johann Jakob Schütz 1675)


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