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11.3. Als Feste selbst in Bethlehem - Die Zehn Worte in Matthäus 2-7 (GHS 68)

Zehn siebenzeilige Strophen über die Spur des Dekalogs in Matthäus 2-7. Die Melodie ist dem Lied „Sei Lob und Ehr“ entnommen, das seine biblische Miete in 5.Mose 32,3 hat: Gebt unserm Gott allein die Ehre.

Entsprechend lotet der Text von Johann Jakob Schütz das Elterngebot theologisch aus: Mit Mutterhänden leitet er die Seinen stetig hin und her …, und Der Schöpfer selbst ... neiget die Vateraugen denen zu, die sonsten nirgends finden Ruh … (EG 326, Strophe 5 und 6).


1. Mt 2,13ff

Als Feste selbst in Bethlehem

dem Volk nicht mehr gelangen,

als dort mit Not ein Knabe dem

Tyrannen-Neid entgangen,

erschuf im Flüchtling GOTTES HAND

uns neu, ein Volk, das aus dem Land

der Knechtschaft ist gerufen.


2. Mt 3,16f

Entzweigeriss´nes Wolkenzelt,

nicht mehr von Zorn verschleiert,

Gott hat sein Bild vor aller Welt

für uns, in uns erneuert.

Die Liebe, die uns allezeit

aus der erstarrten Form befreit,

hebt leuchtend ihre Flügel.


3. Mt 4,1-11; 5,39

Als Mittel vom Versucher nur

zum eignen Zweck misshandelt,

wird Gottes Name endlich zur

Berufung umgewandelt,

die ohne Zwang an uns ergeht,

das Beispiel Christi, wo man steht,

gewaltlos zu befolgen.


4. Mt 4,12-25

Hell über finstrem Land bricht an

Glanz neuer Feiertage.

Da tritt das Reich an jedermann

heran mit Jesu Frage,

ob wir bereit, ihm nachzugehn,

ob wir mit leeren Händen stehn

vor Gott: Er wird sie füllen.


5. Mt 5,1-20

Der neue Mose lehrt sein Volk,

uns, die wir Mütter, Väter

sein sollen: Sorglos um Erfolg,

des Gotteswillens Täter,

der Erde Salz, der Sonne Licht,

mit Christus bleibt die Stadt doch nicht

verborgen auf dem Berge!


6. Mt 5,21ff; 6,2-4; 6,16-34

Die Erde das Lebendge nährt

in mütterlichen Armen.

Wie alles, was sich regt und mehrt,

so braucht auch ihr Erbarmen

alltäglich, jedem Vogel gleich.

Lasst Zorn nicht herrschen über euch,

übt brüderliches Teilen!


7. Mt 5,27-32 (7,1-11)

Der Ewge will von Anbeginn

euch, seinen Menschenpaaren,

in der Gemeinschaft vollen Sinn

des Lebens offenbaren,

wo ihr's bedauert, euer Tun

vergeben und im Frieden ruhn,

den ihr einander spendet.


8. Mt 7,12

Wie du sagt auch der andre ich,

ein Mensch wird abgewandelt,

und Gott gehört er mehr als sich.

„Die andern so behandelt,

wie ihr behandelt werden wollt!“

Wie kostbar ist dies schlichte Gold

der göttlichen Gebote!


9. Mt 7,13-27

Vor Falschheit, die sich edel tarnt,

dass sie euch nicht verführe,

nehmt euch in Acht! Ihr seid gewarnt!

Geht durch die enge Türe

und leiht dem Worte eure Hand,

sonst habt ihr euer Haus auf Sand

gebaut und sollt’s bereuen!


10. Mt 7,28-29

Matthäus, der Evangelist

erzählt’s, dass niemand neide

die Vollmacht, die gegründet ist

in Christi Hände beide,

die Hände, die - mit euch! - die Welt

aus all dem Elend, das sie quält,

gewiss erlösen wollen.


Melodie: Johann Crüger 1653, zu: Sei Lob und Ehr, EG 326 (Johann Jakob Schütz 1675)

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