11.4. Wohl denen, die... - Seligpreisungen und Vaterunser-Gebet (GHS 69)
- gteichgraeber
- 7. Juni 2023
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 21. Juni 2024
Die Schlange, ein Wesen ohne Hände und Füße, ist dazu ausersehen, die Spur der guten Hände Gottes in der Überlieferung der Zehn Worte zu verwischen. Vor allem musste sie nur die Präambel entfernen. (Heißt sie deswegen neunmalschlau?) Und dann dem Elterngebot seine theologische Tiefe nehmen. Dem entspricht die dritte Vaterunserbitte: Nach Willen und Wohlgefallen Gottes fragt man nicht mehr, wenn man mit den fortschrittlichsten Waffen massenhaft mordet für Landbesitz und für die Ehre der Nation (Strophe 2-3).
1. 1Mo 3,5; Mt, 5,3
Wohl denen, die dem neunmalschlauen
„Gott weiß, ihr werdet sein wie er,
missgönnt das Beste euch“ nicht trauen,
der Schlange schenken kein Gehör,
Doch selig sagen geistlich Arme:
Geheiligt werde, Gott, Dein Name!
2. 3,23; 4,16f; Mt, 5,4
Wohl denen, die noch trauern können
um das verlorne Paradies,
statt einem Fortschritt nachzurennen,
in den die Angst hinein verstieß.
Ja, selig heißen sie, die mitten
im Leid um Deinen Trost Dich bitten,
3. 4,14; Mt, 5,5
und die Verstand und Kräfte nützen,
geschwisterlich und gut zu sein,
das Erdreich sollen sie besitzen.
Unstet und flüchtig wandert Kain.
Doch selig, im Gebet zu flehen:
Dein Wohlgefallen soll geschehen!
4. 3,17-19; Mt, 5,6
Dass wir nicht sinnlos und vergebens
uns plagen auf dem Feld der Zeit,
stillst Du uns mit dem Brot des Lebens
den Hunger nach Gerechtigkeit,
sprichst selig, die beim Dank für‘s Essen
die Hungerleider nicht vergessen.
5. 3,8.12; Mt, 5,7
Vor Gott musst du dich nicht verstecken,
schieb deine Schuld nicht andern zu.
Gott darfst du deine Angst entdecken,
ihm ist der fremde lieb wie du.
Barmherzig will er selig preisen,
die selbst Barmherzigkeit erweisen.
6. 3,4.7; 2,18; Mt, 5,8
Geöffnet wurden unsre Augen
für den verführerischen Schein,
die doch im Einklang mit sich taugen,
das selig-gottgewollte Sein
und Nächste, statt sie zu beschämen,
als Gottes Hilfe wahrzunehmen.
7. 3,15; Mt, 5,9
Wer einen Friedensbund errichtet
und zur Versöhnung reicht die Hand,
die Feindschaft mit der Schlange schlichtet,
wird selig, Gottes Kind, genannt.
Von Angst, dem Krankheitsherd des Bösen,
hilft nur Vertrauen zu genesen.
8. 3,24; Mt, 5,10
Unselig, wer daraus vertrieben,
zu keiner Heimat finden kann.
Kommst du ins Leiden für die Liebe,
so brichst du deines Unglücks Bann.
Gebt ihr dem Ewigen die Ehre,
soll euch die Gotteswelt gehören.
Melodie: Dimitri S. Bortnjanski 1822, zu: Ich bete an die Macht der Liebe,
EG Württ. 641 (Gerhard Tersteegen 1757).
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