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13.4.Mein Leib ist weiser als ich bin - Danklied für Bruder Leib (GHS 89)

Mein Leib ist weiser als ich bin,

ein ganz famoses Haus,

und was darin geschieht, macht Sinn,

nur ich kenn mich schlecht aus.


Er atmet, spürt, verdaut für mich,

sagt mir, was er verlangt,

als treuer Bruder, freundschaftlich –

hab ich’s ihm auch gedankt?


Wenn es mich mal ein bisschen zwickt,

denk ich gleich wer weiß was,

doch ruhig er: Spiel nicht verrückt

und lass der Zeit ihr Maß!


Wenn er mal krank wird oder streikt,

und liegt er weh und wund,

so meistens nur, weil er mir zeigt:

Du lebtest ungesund!


Hab ihn gestresst und malträtiert,

hielt ihn für meinen Knecht.

Ich hab die Strafe bald gespürt,

mir ging´s entsprechend schlecht.


Von Kopf bis Fuß verwoben mit

der ganzen Kreatur

ist er bei jedem Biss und Schritt,

allein fühl ich mich nur.


Wenn seine Kraft mal enden will,

dann lass ich mir nicht graun,

hoff, dass ob seiner Weisheit still

ich dankbar weiter staun.


Singbar nach der Melodie von Fritz Werner, 1949, zu: Der Tag ist seiner Höhe nah, EG 457 (Jochen Klepper 1938)



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