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2.5. Erde, Grund zu meinen Füßen. Die Elemente (GHS 51)

Aktualisiert: 5. Juli

Die antike Naturlehre von den "Elementen" Erde, Wasser, Luft, Feuer und Äther wurde durch die moderne Chemie überholt. Doch die ökologische Bewegung hat zu einer „wissenschaftlichen Wiederkehr der Elemente“ als Ökosphären geführt (G. und H. Böhme).

Davon handelt ausführlich Fingerzeige, Kapitel 4.4. mit einem Kommentar zum Elementelied (Seite 198-213).


1. Erde, Grund zu meinen Füßen,

aus dem Gewächse farbig sprießen,

du Mutter, die das Leben trägt,

Gärten zwischen wüsten Weiten,

in tiefen Klüften Kostbarkeiten,

in Schächten Salz und Erze hegt.

Lass zwischen Stock und Stein

mich fest verwurzelt sein,

einfach dauern

wie Samengut

nichts andres tut

und nur in dir erwartend ruht.

2.

Schwester Wasser, lautre Quelle,

vom Rinnsal bis zur Meereswelle,

die fremde Länder eint und trennt,

gerne möcht ich mit dir wandern

von einem Tale hin zum andern,

dem Fische gleich im Element,

das auf- und niederschwebt,

das öde Feld belebt,

Freude weckend

sich schnell ergießt,

schon weiterfließt,

mit fernen Ufern Frieden schließt.

3.

Atem, in mich eingesogen,

und unfassbar, im Nu verflogen

mit dir, du flüchtger Bruder Wind,

manchmal kannst du zart liebkosen,

dann aber musst du stürmend tosen,

die Launen wechselst du geschwind.

Doch bringst du, Botin Luft,

auch süßen Frühlingsduft

hergetragen.

Mit meiner Hand

fühl ich verwandt

den Flügel, den die Freiheit spannt.

4.

Aufwärts züngle, hell aufflammend,

von größern Sonnenfeuern stammend,

die in den Sternen droben glühn,

leuchtend sichte und durchsenge,

vollbring mit väterlicher Strenge

dein Wunder an mir ohne Mühn,

dein Licht belebt doch auch

mit warmem Liebeshauch,

Wahrheits-Feuer,

sei stark genug,

verbrenn den Spuk,

das Fesselnetz von Lug und Trug.

5.

Feuer, Wasser, Luft und Erde,

und was vom göttlichen „Es werde“

sein Dasein und sein Recht empfing,

alles, was aus Gott entsprungen,

wird selbst ein Lied, ihm zugesungen,

das weiterklingt in jedem Ding,

in Acker, Tier und Baum,

Gedanke, Träne, Traum...

Lasst uns singen,

gemeinsam preist

den Gottesgeist,

der allem Ort und Stunde weist!


Melodie und Text: Philipp Nicolai 1599, Wachet auf, ruft uns die Stimme (EG 147).


„Mit allen fünf Sinnen werden wir beständig eingeweiht in die fünf Elemente der Schöpfung. Tastend spüren wir die Erde unter uns.  Wir schmecken süßes und salziges Wasser.  Wir riechen den Geruch der linden Lüfte und aller vier Winde. Wir schauen erschrocken und getröstet wütendes Feuer und mildes Licht. Mit den Ohren und dem Herzen hören wir, was ein Tag dem anderen sagt und eine Nacht der anderen kundtut“ (Ps 19,3 L). (GHS S.240).


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