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3.7.3. Bei dir, Gott, ist die Quelle des Lebens Vaterunser und Urgeschichte (GHS 43)

Aktualisiert: 25. Mai

Eugen Drewermann hat die Strukturen des Bösen in der so genannten Urgeschichte 1.Mose 2-11 mit tiefenpsychologischer Sorgfalt erschlossen. Über die sieben Stufen der Unheilsgeschichte rückwärts lassen wir uns von den sieben Bitten des Vaterunsergebets auf Wege der Umkehr und Heilung führen - vom babylonischen Turm in den heimatlichen Garten.

Heute reicht der Turm von Babel beispielsweise wieder hinauf bis zu den Weltraumwaffen. Gibt es keinen Weg zurück in die Zeit, als man nach dem Ende des kalten Kriegs auch den Krieg der Sterne (Str.1) hinter sich zu haben glaubte?

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1. 1Mo 11,1-9

Bei dir, Gott, ist die Quelle unsres Lebens,

in deinem Licht erkennen wir das Licht. (Ps 36,10)

Den Krieg der Sterne planen wir vergebens,

Gemeinschaft ohne deinen Geist zerbricht.

Babylons Ruhm erlischt vor deinem Ruf,

wo man um Geld gibt deinen Namen preis.

Doch schöpferisch erhebt sich dein Geheiß,

das mit der Welt mein kleines Leben schuf.


2. 1Mo 10,8-10

Der großen Stadt, die Nimrod einst gegründet,

verzeihst du Hochmut voll Barmherzigkeit.

Der König, der die Umkehr ihr verkündet,

stirbt vor dem Tor für sie, am Rand der Zeit.

Ach, dass dein Königreich man feig verrät

aus Angst vor einem mächt’gen Herrn der Welt!

Wir selbst vergöttern uns in unserm Held,

doch aus dem Grab die Liebe aufersteht.


3. 1Mo 9,20-27

Was ist der Sinn in aller Weltgeschichte?

Man sieht ein Ringen nur von Herr und Knecht,

sieht Unterdrückung, schlimme Blutgerichte

und wie verletzter Stolz sich böse rächt.

Doch du verfolgst trotz allem deinen Plan:

Die Söhne Noahs sehn zur Segenshand

des Vaters Fluch am Himmel umgewandt

und beten sie beim Kind auf Erden an.


4. 1Mo 6,5-8,22 J

Beschwert vom Gestern und bedroht vom Morgen,

als schwanke Mitte schwimmt im Meer der Zeit,

bedrängt von Schwermut rückwärts, vorn von Sorgen,

wie eine Arche dieses eine Heut.

Du öffnest ihre Tür, durch dein Gebot

befestigst du des steten Jahres Rund

und schließt mit deiner Erde einen Bund,

der hat zum Zeichen Wasser, Wein und Brot.


5. 1Mo 4,23f; 6,1-4

Vergib du uns die Schuld der Gottessöhne,

gedenk des Menschenkinds auf unserm Stern.

Nimm an den Liebreiz und der Frauen Schöne!

Hilf uns vergeben unsern Schuldigern

mehr noch als sieben oder siebzig Mal.

Die Rache, die vor Frauen Lamech schwört,

weil seine Mannheit ihn so sehr betört,

verwandelst du in Gnade ohne Zahl.


6. 1Mo 4,1-16

In Prüfungen bewahre uns als Brüder,

wo sich im tiefsten Herzen regt der Neid,

und einer schlägt den andern grausam nieder,

vergießt das Blut, das nach Vergeltung schreit.

Doch du bist Abrams Fürbitten geneigt, (1Mo 18,16ff)

hörst Abels Rufen, der sich töten lässt,

und Ismael, den man vom Mahl verstößt,

hast in der Wüste Brunnen du gezeigt. (1Mo 21,19)


7. 1Mo 2-3

Versetz uns in den heimatlichen Garten,

dein Gast zu sein erlöst der Ängste Bann.

Nimm uns, die dein Gebot so schlecht bewahrten,

von neuem doch als deine Erben an,

auch wenn es uns vor unsrer Freiheit graut,

vor Händen, denen nicht die Welt so sehr

gegeben wurde von den Eltern her

als um der Enkel willen anvertraut.


Melodie: Bei Johann Georg Stötzel 1744

zu EKG Württ. 489, So führst du doch recht selig (Gottfried Arnold, gest. 1714)


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