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4.2. Früchte dankbar zu ergreifen (1Mo 3-11 i.A.)... Sieben Stufen der Jugend (GHS 23)

Aktualisiert: 8. Dez. 2023

Die Untersuchung der Kapitel 2-11 der Genesis führt Eugen Drewermann zur Erkenntnis, dass das Böse in der Menschenwelt wesentlich aus Angst entspringt. „Angst aber müsste nicht sein, wenn die Menschen Halt finden und durchdrungen sein können vom Vertrauen auf Gott, der von allem Anfang an ihr gemeinsames Bestes will.“ (GHS Seite 102).

Wenn es zum Beispiel nicht gut tut, die Frucht vom Baum der Erkenntnis zu essen, war es doch nicht verboten, sie mit Händen zu berühren. Das suggeriert vielmehr der Angstmacher, die Schlange. Daher müsste es möglich sein, Strophe für Strophe, Schritt für Schritt vom Paradies bis Babel unser Misstrauen gegenüber unseren Händen abzubauen.

Die Strophen beziehen sich auf folgende Texte der Genesis (1Mose), die Eugen Drewermann in "Strukturen des Bösen" behandelt:

1) 1Mo 3 Adam und Eva 2) 1Mo 4,1-16 Kain und Abel 3) 1Mo 4,23f Lamech und 6,1-4 "Engelehen" 4) 1Mo 6,5 - 8,22 i. A. Noah 5) 1Mo 9,20-27 Ham 6) 1Mo 10,8f Nimrod 7) 1Mo 11,1-9 Babel.

Die entsprechenden Reifestufen in Kindheit und Jugend:

1) Säugling, Greifling, Kleinkind 2) Trotzalter 3) Spielkind 4) Untergang des Ödipuskomplexes und Lernalter 5) Vorpubertät 6) Pubertät 7) Adoleszenz.


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1.

Früchte dankbar zu ergreifen,

die in seinem Garten reifen,

gab mir Gott in diese Hand.

Er erlaubt mir, sie zu rühren,

Seine gegenwärtig spüren,

denn auch ich bin ihm verwandt.

2.

Kein Mensch wird dem andern gleichen,

doch ich kann die Hand ihm reichen

zum geschwisterlichen Bund,

statt mich feindlich von ihm trennen

seinen eignen Platz ihm gönnen

auf dem weiten Erdenrund.

3.

In dem Spiel von Lust und Leiden

Braut und Mutter unterscheiden

zeigt mein Gott mir mit der Hand.

Mein Geschlecht hilft mir entdecken

Liebe ohne Scham und Schrecken,

weil beim Namen sie’s genannt.

4.

Hufe, Tatzen, Flügel, Flossen

sind in meiner Hand beschlossen,

männlich, weiblich, Art für Art,

wie in Noahs Gotteskasten,

wo das Segel ist dem Masten,

„du“ und „ich“ in mir gepaart.

5.

Gottesmächte, ungezählte,

haben mich, der ihnen fehlte,

in die Hand mir zugeteilt

durch die Eltern – zwischen beiden

muss nicht mehr mein Zweifel scheiden

dank dem Einen, der ihn heilt.

6.

Welchen Helden soll ich wählen,

dass mir keine andern fehlen

und mein Leben hat Bestand?

Du, Gott, willst den Weg mir weisen,

hast auch mir ein Reich verheißen

in die königliche Hand.

7.

Gott der Tage und der Nächte,

der die Linke und die Rechte

uns zugleich erschaffen hat,

wie empfangen so gestalten,

lass sie an der Mitte halten

deines Gartens, unsrer Stadt!


Melodie: Brüder, reicht die Hand zum Bunde, W.A. Mozart.

Oder: Alles ist an Gottes Segen, EG 352 / J. Löhner 1691.

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