4.7. Ich bin, spricht in der Tiefe raunend... Die erste Tafel in einem Satz (GHS 28)
- gteichgraeber
- 13. Juli 2023
- 1 Min. Lesezeit
Das Lied schließt sich an einen Entwurf an, den Dietrich Bonhoeffer 1935 für eine Trinitatis-Predigt über das erste Gebot in fünf Teilen geschrieben hat.
1.
ICH BIN, spricht in der Tiefe raunend
die Stimme, die durch alle Zeiten geht,
und unser Ohr vernimmt sie staunend,
indes das Leben wie ein Hauch verweht.
Durch Menschenmund spricht aller Dinge Sinn,
der Welten Grund und Abgrund sagt: ICH BIN!
2.
DER HERR ist anders als wir denken
und als das Bild, das man von Herren hat.
Wie könnt' er mehr je Dienern schenken,
als wenn er dient und stirbt an ihrer Statt?
Wenn er auch straft - er leidet selber mit
und wäscht den Fuß, der Mutter Erde tritt.
3.
So wie du sein, ist er dein eigen,
jedoch der andern auch, nicht nur: DEIN GOTT.
Du solltest lieber ihn verschweigen,
als dass sein Name wird durch dich zu Spott.
Du aber sei gewiss, dass er dich liebt,
weil allen er von seinem Geiste gibt.
4.
ICH FÜHR DICH AUS DEM SKLAVENHAUSE,
befrei zur Feier nicht erst irgendwann.
Am Sabbat lehnen ihre Pause
die Stämme, Staaten, Völker dankbar an,
weil jede Woche auf die Mitte weist,
um die der Ring der Arbeitstage kreist.
5.
DU WIRST, hör ich die Stimme sagen,
GAR KEINE ANDERN GÖTTER HABEN MEHR.
Du hingst in frühen Kindertagen
an deiner Mutter, deinem Vater sehr.
Doch sie verlassen dich , das ist der Lauf,
die Stimme aber spricht: ICH nehm dich auf!
Melodie: Hamburg 1690, Halle 1704, zu: „Dir, dir, o Höchster“,
EG 328 (Bartholomäus Crasselius 1695).
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